Die Blue Jackets stehen nun vor Veränderungen auf mindestens zwei Schlüsselpositionen. Ihnen droht der Abgang von Torhüter Sergei Bobrovsky und Angreifer Artemi Panarin. Alle Versuche, das Arbeitsverhältnis mit den beiden herausragenden Akteuren über den Sommer hinaus auszudehnen, scheiterten bislang. Am 1. Juli werden sie zum Unrestricted Free Agent. Gleiches gilt für die Stürmer Matt Duchene und Ryan Dzingel, die Columbus bei der NHL Trade Deadline im Februar von den Ottawa Senators verpflichtet hatte.
Im Fall von Bobrovsky und Panarin geht die Tendenz in Richtung Abschied. Auch unmittelbar nach dem Ausscheiden aus den Playoffs vermieden sie ein klares Bekenntnis zu den Blue Jackets. "Es ist zu früh, um über meine Zukunft zu sprechen", sagte Schlussmann Bobrovsky nach dem 0:3 in Spiel 6 gegen Boston am Montagabend in der Nationwide Arena. "Ich muss alles genau abwägen. Es geht schließlich um meine sportliche Zukunft."
Ähnlich hörte es sich bei Topscorer Panarin an. "Ich weiß noch nicht, wo es für mich weitergeht. Ich bin den Fans und der Organisation aber sehr dankbar für zwei wundervolle Jahre", ließ er verlauten.
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Die Ursachen für das Ausscheiden der Blue Jackets
Die Offensive konnte in der zweiten Runde nicht an die Leistung in der Serie gegen Tampa anknüpfen. Gegen die Bruins erzielten die Blue Jackets in sechs Aufeinandertreffen insgesamt elf Tore. In den vier Matches gegen die Lightning waren ihnen 19 Treffer gelungen.
Einen deutlichen Einbruch gab es zudem beim Powerplay zu verzeichnen. In Runde 1 hatten sie in jedem Match mindestens ein Tor bei numerischer Überlegenheit geschossen. Alles in allem verwerteten sie fünf von zehn Gelegenheiten gegen Tampa. Diese 50-Prozent-Quote sank gegen die Bruins rapide. 21 Mal hatten sie in den sechs Spielen mehr Personal auf dem Eis als der Gegner. Daraus resultierten jedoch nur drei Treffer, was einem mäßigen Erfolgswert von 14,3 Prozent entsprach. In den letzten drei Auftritten gingen die Blue Jackets im Powerplay komplett leer aus.
Über weite Strecken der Serie war es Columbus gelungen, die Top-Reihe der Bruins mit Brad Marchand, Patrice Bergeron und David Pastrnak in Schach zu halten. In den Spielen 4 und 5 lief das Trio allerdings zur Höchstform auf. Sie versetzten den Blue Jackets praktisch im Alleingang den K.o. und brachten ihre Farben dadurch vorentscheidend mit 3:2 in der Gesamtwertung in Führung.
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Zu guter Letzt erwies sich die Nationwide Arena nicht wie erhofft als uneinnehmbare Festung. Die Fans sorgten zwar für eine prächtige Stimmung und standen wie eine Eins hinter ihrem Team, doch die routinierten Bruins ließen sich von der aufgeheizten Atmosphäre nicht beeindrucken. Sie gewannen zwei der drei Spiele in Columbus.
Gründe zur Zuversicht für die nächste Saison
General Manager Jarmo Kekalainen hat in der Vergangenheit mehrfach bewiesen, dass er in der Lage ist, einen erfolgversprechenden Kader zusammenzustellen. Mit der Verpflichtung von Panarin und zuletzt Duchene landete er Volltreffer. Es ist davon auszugehen, dass er längst Verstärkungen auf dem Zettel hat, mit denen die Blue Jackets bei der Vergabe der Playoff-Plätze im kommenden Jahr wieder ein ernstes Wörtchen mitreden werden.