"Alles schaut für ihn irgendwann einfach so normal aus, nur weil er jemand überholt und er wieder in einer Rangliste nach oben klettert", erklärte Capitals-Verteidiger John Carlson. "Vielleicht stumpft man deswegen etwas ab, aber wissen Sie, natürlich sind es einige besondere Namen, die nahe sind und wenn man darauf schaut, dann denke ich, wird es für ihn genauso wesentlich bedeutender sein."
Wenn man Ovechkin selbst danach fragt, dann weiß man häufig nicht, woran man ist. Manchmal gerät er über sich ins Schwärmen, manchmal wirkt er ziemlich gleichgültig und manchmal ist er zum Scherzen aufgelegt.
"Ja, es sind unglaubliche Namen", zeigte sich Ovechkin mit seinem Ausblick in diesem Fall erfreut, um dann gleich wieder in der Stimmung umzuschwenken. "Wenn es passiert, dann wird es ein historischer Moment sein. Aber darauf konzentriere ich mich nicht. Ich konzentriere mich nur darauf hart zu spielen, das zu tun, was ich tun kann und wir werden sehen, was passiert."
Selanne ließ es sich nicht nehmen und gratulierte Ovechkin über Twitter und in einem Video, das in der Arena auf dem Videowürfel gezeigt wurde. "Du wirst noch viel mehr Tore schießen", rief der Finne ihm in der Einspielung zu.
Das wird er, aber ob es am Ende reichen wird, den ersten Platz von Wayne Gretzky mit 894 Toren zu gefährden? Ovechkin weicht auch dieser, ihm mittlerweile oft gestellten Frage regelmäßig mit einem "wir werden sehen" verständlicherweise aus. Oder er beliebt zu scherzen, wie im Dezember beim Sportsender ESPN, als er mit einem Grinsen meinte, er müsse bis 60 spielen, um diesen Rekord zu brechen. Die Lücke beträgt zum jetzigen Zeitpunkt immerhin weitere 208 Tore.
Doch in einer anderen Kategorie sollte er Gretzky ziemlich sicher schlagen. Die Nummer 99 benötigte 169 Spiele, um von 600 auf 700 Tore zu kommen und ist der einzige Spieler des 700er-Klubs unter der Anzahl von 200. Ovechkin wird wohl der zweite werden und hat bisher 142 Partien seit seinem 600. Tor am 12. März 2018 benötigt. 14 fehlende Tore in weniger als 27 Spielen, um Gretzky hier vom Thorn zu stoßen, klingt für ihn machbar.
"Ich habe noch einen langen Weg vor mir", beschwichtigte Ovechkin. "Und ich hoffe 700 wird nicht die letzte Zahl sein, die ich erreiche."
Am Donnerstag dürfte erst einmal im Fokus stehen, Revanche gegen die Devils für die herbe Niederlage am Samstag zu nehmen, wenn sie erneut in Washington zu Gast sind (Fr. 1 Uhr MEZ; NHL.tv). Sollte Ovechkin erneut treffen und der Sieg herausspringen, wären es zwei Fliegen mit einer Klappe.