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Nach dem Weggang von Taylor Hall haben viele den Abgesang auf die New Jersey Devils angestimmt. Doch das war womöglich verfrüht. In den neun Begegnungen seit dem letzten Auftritt des Topscorers im Devils-Trikot bot die Mannschaft aus Newark etliche couragierte Vorstellungen und sammelte elf Punkte (5-3-1). An Silvester zwangen sie vor eigenem Publikum die Boston Bruins mit 3:2 n. P. in die Knie. Eine gute Leistung bot einmal mehr Nico Hischier. Er steuerte einen Assist zum 2:2 bei. Seit Halls Transfer zu den Arizona Coyotes erzielte der 20 Jahre alte Walliser drei Tore und bereitete vier Treffer vor. Nach 34 Einsätzen in dieser Saison hat er 23 Punkte (8 Tore, 15 Vorlagen) auf dem Konto.

Bis zur Mitte des zweiten Drittels des Spiels am Dienstag sah es danach aus, als sollten die Bruins den Devils die Silvesterfeier vermiesen. Nach Toren von Brad Marchand und Joakim Nordstrom führten die Gäste mit 2:0. Doch nach dem Anschlusstreffer durch Blake Coleman bekamen die Hausherren mehr und mehr Oberwasser. Im letzten Drittel wurden sie für ihre Bemühungen belohnt. Hischier passte in der gegnerischen Zone auf P.K. Subban. Dessen Schlenzer von der blauen Linie lenkte Jesper Bratt zum Ausgleich ins Tor ab. Nachdem im weiteren Verlauf der regulären Spielzeit und in der Verlängerung keine Treffer mehr fielen, musste das Penaltyschießen die Entscheidung bringen.
Im Shootout hatten die Devils das bessere Ende für sich. Jack Hughes und Damon Severson verwandelten ihre Sololäufe, während bei den Bruins lediglich Chris Wagner erfolgreich war. Nach einer Parade von Torhüter Mackenzie Blackwood gegen Patrice Bergeron im sechsten Durchgang des Penaltyschießens stand der Sieg für New Jersey fest. "Wenn es zum Shootout kommt, versuche ich nicht allzu viel nachzudenken, sondern einfach den Puck abzuwehren", beschrieb der Schlussmann sein Erfolgsrezept.

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Der doppelte Punktgewinn gegen Boston war seiner Meinung nach einer geschlossenen und unverzagten Teamleistung zu verdanken. "Jeder steht für den anderen ein. Egal, ob wir mit einem oder zwei Toren hinten liegen, lassen wir uns nicht unterkriegen und machen einfach weiter. Ich denke, wir haben gelernt, was nötig ist, um auf die richtige Art und Weise zu spielen und zu gewinnen", fügte Blackwood hinzu.
Von seinem Trainer Alain Nasreddine bekam der Torwart nach seiner Darbietung gegen die Bruins ein Sonderlob. "Er hat den Unterschied ausgemacht. Überhaupt hat er wesentlichen Anteil an unserem Erfolg in letzter Zeit", sagte er. "Wir haben jetzt noch die zweite Saisonhälfte vor uns und ich bin sicher, dass er alles daransetzen wird, die Dinge am Laufen zu halten. Wenn er so weitermacht, gibt es keinen Grund daran zu zweifeln, dass er ein ernsthafter Kandidat für die Calder Trophy ist."
Auf die Frage, was in der Partie gegen die Bruins noch den Ausschlag zum Sieg gegeben hat, meinte Nasreddine: "In erster Linie unsere Widerstandsfähigkeit. Wir lagen gegen einen starken Gegner mit 0:2 zurück und haben das weggesteckt. Wenn man das gesamte Spiel betrachtet, kann man sagen, dass wir in den ersten zehn Minuten nicht unser bestes Eishockey gezeigt haben. Die restlichen 50 Minuten haben wir jedoch das Match bestimmt."
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Nach dem Hall-Trade ist die Verantwortung für Hischier bei den Devils ein ganzes Stück größer geworden. Er soll jetzt zum Aushängeschild und Anführer des Teams werden. Den Nachweis, dass er dazu bereit und in der Lage ist, hat er in den zurückliegenden Begegnungen erbracht. Coach Nasreddine ist überzeugt davon, dass der Schweizer die Führungsrolle gut ausfüllen wird. "Es ist sicher nicht einfach, in seinem Alter ein Leader zu sein, aber Nico will diesen nächsten Schritt in seiner Karriere unbedingt machen. Das freut mich", hatte sich der verantwortliche Mann an der Bande bereits vor Weihnachten über den Center der ersten Angriffsformation geäußert.
Die nächste Begegnung für die Devils steht am Donnerstag auf dem Spielplan. Dann müssen sie im Nassau Coliseum (Fr. 1 Uhr MEZ; NHL.tv) bei den New York Islanders antreten.