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Am Samstag werden die Dallas Stars versuchen, im Western Conference Finale der Stanley Cup Playoffs weiter an ihrem unwahrscheinlichen Comeback gegen die Vegas Golden Knights zu arbeiten. Die Stars verloren die ersten drei Spiele der Serie, verhinderten aber den Sweep am Donnerstag mit einem 3:2-Heimerfolg nach Verlängerung. Nun müssen sie einmal mehr in der T-Mobile Arena in Vegas antreten und brauchen einen weiteren Sieg, um im Rennen zu bleiben.

Die heutigen fünf Schlagschüsse vom Playoff-Geschehen:

Stars zeigen Selbstbewusstsein

Die Psyche spielt in den Playoffs eine nicht zu unterschätzende Rolle, wie Spieler und Trainer nicht müde werden zu betonen. Gerade aus diesem Gesichtspunkt könnte sich der Erfolg der Stars in Spiel vier für die Golden Knights rächen. Nach dem Sieg zeigte Dallas mehr Selbstvertrauen und verspricht mit mehr Schwung in die nächste Partie zu gehen. Es ist damit zu rechnen, dass das Team am Samstag mit viel Energie starten und mächtig Druck auf Adin Hill im Tor machen wird. Die Stars betonen, dass der Glaube an das Comeback da sei.

"Wir haben doch keine andere Wahl, als daran zu glauben", erklärte Stars-Trainer Peter DeBoer. "Das ist der Punkt, an dem wir uns befinden. Ich glaube daran und ich denke, dass es immer wieder Teams gibt, die sich in diese Situation bringen und einen Weg finden. Das passiert nicht ständig, aber oft genug. Warum sollten wir es nicht schaffen?"

Pavelski, Stars bleiben mit Spiel-4-OT-Sieg am Leben

In der Geschichte der Stanley Cup Playoffs lag 204-mal eine Mannschaft mit 0:3 Siegen zurück. Nur vier Mal gelang es einem Team diesen Rückstand zu drehen.

Vegas erklärt den Slot zur verbotenen Zone

Dallas strauchelt im Conference Finale in der Offensive. In vier Spielen erzielten die Stars nur acht Tore. In den beiden vorherigen Runden schossen sie gegen die Minnesota Wild und Seattle Kraken 47 Tore in 13 Begegnungen und stellten damit die beste Offensive der Playoffs. Die geringe Ausbeute lässt sich zum einen durch starke Leistungen von Hill erklären, doch auch die Art und Weise, wie dessen Vorderleute verteidigen, spielt eine entscheidende Rolle. Vegas versteht es, in der Mitte vor dem Tor dicht zu machen, Nachschüsse zu verhindern und kaum abgefälschte Schüsse zuzulassen. Gerade aus dem Bereich direkt vor dem Tor war Dallas zuvor besonders erfolgreich.

"Das ist gutes Abwehrverhalten", lobte Verteidiger Alex Pietrangelo seine Mannschaft. "In jeder Serie frustrieren wir die Spitzenspieler des Gegners. Das geht nur, wenn alle mitziehen. Das kann nicht eine Reihe oder ein Abwehrpaar schaffen. Wir achten auf bestimmte Duelle, aber vor allem machen wir das Zentrum als Einheit zu und frustrieren den Gegner so. Die Jungs zahlen den Preis, wenn sie Schüsse blocken. Wenn alle im ganzen Team dazu ihren Teil leisten, macht es keinen Spaß gegen so ein Team zu spielen."

Robertson außer Kontrolle

Trotz der guten Abwehrleistung entwickelt sich ein Stars-Stürmer immer mehr zum Problem für die Golden Knights. Jason Robertson kommt in der Serie mittlerweile auf vier Tore und einen Assist und erzielte damit die Hälfte aller Treffer für Dallas. Am Donnerstag schien Vegas ratlos, wenn es darum ging, ihn zu stoppen. Er erzielte beide Tore der Stars in der regulären Spielzeit und gab elf ihrer 42 Torschüsse ab.

VGK@DAL, Sp4: Robertson gleicht spät im 2. aus

"Er hat im Moment so ein Selbstvertrauen und übernimmt einfach die Kontrolle über das Spiel", schwärmte Torwart Jake Oettinger. "Wenn er in Bestform ist, denkt er nicht erst nach, sondern schießt einfach. Er macht seine Mitspieler besser. Er war mit Abstand unser bester Spieler. Solche Auftritte brauchen wir weiter von ihm."

Golden Knights hadern mit Einsatz

Die Golden Knights erklärten die erste Niederlage der Serie mit einem einfachen Faktor: Einsatz. Stürmer Jonathan Marchessault gab nach dem Spiel zu, die Stars seien schlicht besser und hungriger gewesen und den Golden Knights habe es an Einsatz gefehlt. Sie kassierten in keinem Spiel der Serie mehr Torschüsse, fuhren nur in Spiel drei weniger Checks und blockten nur in Spiel zwei weniger Schüsse.

"Da sind wir selbst schuld", gestand Trainer Bruce Cassidy. "Wir waren am Anfang nicht schnell genug. Wir sind hinter dem eigenen Tor nicht gut mit dem Puck umgegangen. Wenn du dann aus deinem Drittel kommst, bist du schon müde. Dann geht man zum Wechseln und ist nicht in seiner Aufstellung, wenn der Gegenstoß kommt."

Pavelski reift wie guter Wein

Neben Roberston können DeBoer und die Stars auf eine weitere Waffe vertrauen. Veteran Joe Pavelski läuft gut zwei Monate vor seinem 39. Geburtstag zur Form seines Lebens auf. Obwohl er sich im ersten Spiel der ersten Runde gegen Minnesota verletzte und die komplette Serie verpasste, ist er mit 13 Punkten (9 Tore, 4 Assists) in zwölf Spielen der drittbeste Scorer und zweitbeste Torjäger des Teams. Beim Sieg in Spiel vier wurde er zum ältesten Spieler der NHL-Geschichte, der in einem Playoff-Spiel das entscheidende Tor in der Verlängerung erzielte. Er begeistert aktuell mit Spitzenleistungen seine Fans und ist der Mann für die entscheidenden Momente. Sollte Dallas das Conference Finale nochmal spannend machen können, wird er beinahe sicher ein bedeutender Faktor dafür sein.

"Er altert einfach nicht", zeigte sich DeBoer beeindruckt. "Was soll man dazu noch sagen? Das habe ich immer wieder beobachtet. Daran kann man sich nicht satt sehen. Er lebt für diese Momente, er will in diesen Situationen sein. Das war immer so und er liefert fast immer das richtige Ergebnis."