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Während die Tampa Bay Lightning und die Washington Capitals sowie die Winnipeg Jets und Vegas Golden Knights um den Einzug in das Stanley Cup Finale kämpfen, informiert Sie NHL.com/de, damit Sie nichts verpassen. Mit '5 gelernte Dinge' werfen wir diagnostisch einen Blick auf jede Partie.

In Spiel 2 trotzten die Vegas Golden Knights dem Whiteout und der Wucht der Winnipeg Jets, siegten mit 3:1 und glichen die Serie auf 1:1 aus. Für die Knights sorgten vorne der neu ins Lineup rotierte Tomas Tatar (14.) und Doppelpacker Jonathan Marchessault (18., 49.) für die Tore - hinten mutierte Goalie Marc-Andre Fleury wieder zum gefürchteten Playoff-Monster (30 Saves, 96,8 Prozent Fangquote). Doch das waren bei Weitem nicht die einzigen Erkenntnisse aus einer erneut rasanten und intensiven Partie.
5 Dinge, die wir aus Spiel 2 gelernt haben:
Turnovers als Erfolgsrezept
In Spiel 1 gab es für Vegas kaum ein Durchkommen. Winnipeg zermürbte viele Angriffsversuche der Golden Knights mit ihrer Wucht in der Defensive. In Spiel 2 aber fanden die Knights ein Mittel, das hervorragend anschlug: schnelle Turnover. Nach Puck-Eroberungen schaltete Vegas blitzschnell um und war dank seiner Explosivität dann meist nicht mehr von den Verteidiger-Kanten der Jets zu halten.
"Sie haben uns bezahlen lassen", sagte Winnipegs Stürmer Bryan Little und monierte die folgenschweren Puckverluste: "Wir haben nicht viele Zwei-gegen-Drei- oder Eins-gegen-Zwei-Situationen zugelassen. Aber es waren diese Fehler, die uns das Spiel gekostet haben." Ähnlich sah es auch sein Trainer. "Wir haben die Geduld verloren, haben zu früh draufgeschoben und sind dadurch aus der Position gekommen", beklagte Jets-Coach Paul Maurice. "Das müssen wir verbessern."
Ähnliches: [Vegas zeigt die erhoffte Reaktion in Spiel 2]
Führungen stellen die Weichen auf Sieg
Sowohl Winnipeg als auch Vegas verfügen über herausragende Defensivreihen und verstehen es, Führungen zu verwalten. Entsprechend schwer ist es, einen Rückstand aufzuholen. Diese Erfahrung machten nun auch die Jets in Spiel 2.
"Wir mussten einem Rückstand hinterherlaufen. 0:2 hinten zu liegen hat es schwergemacht. Es hat sich anders angefühlt als gegen Nashville. Diese Jungs haben einen guten Job gemacht und uns keinerlei Momentum gegeben", berichtete Blake Wheeler.
"Man muss anerkennen: Sie haben gut auf den Schläger und auch hart gespielt. Sie waren in Puckbesitz und haben es uns nicht leichtgemacht", analysierte Maurice. "Sie haben uns in Sachen Alleingänge und hochkarätige Torchancen limitiert", erinnerte sich Little. Entsprechend heiß dürften beide Teams künftig auf den ersten Treffer sein.
Fleury ist unbeeindruckt
Im schier ohrenbetäubend lauten Bell MTS Place zielten viele Gesänge der Jets-Fans auf Knights-Goalie Marc-Andre Fleury ab, um ihn zu verunsichern. In Spiel 1 "menschelte" das Playoff-Monster erstmals in diesen Playoffs (22 Saves, 84,6 Prozent Fangquote), doch zeigte sich der 33-jährige Kanadier in Spiel 2 wieder resistent (30 Saves, 96,8 Prozent Fangquote).

Zwar fiel der einzige Gegentreffer an diesem Abend durch Kyle Connor (48., im Powerplay) in die Kategorie "Soft Goal", weil die Scheibe aus spitzem Winkel im Torwarteck einschlug, doch Fleury ließ sich weder von dieser Aktion noch von den gegnerischen Fans verunsichern und präsentierte sich sowohl körperlich als auch mental stark. An diesem Fleury dürfte sich Winnipeg die Zähne ausbeißen.
Tatar, Tiefe, Teamgeist
Mit David Perron (neun Spiele, sieben Assists) fiel in Spiel 2 ein Top-6-Stürmer aus, der zuvor die zweite Angriffsreihe der Golden Knights neben Center Erik Haula und Flügelspieler James Neal gebildet hatte. "Er hat sich unwohl gefühlt", kommentierte Vegas-Coach Gerard Gallant das Fehlen Perrons und beorderte dafür Tomas Tatar zurück ins Lineup.
Der Slowake, der erst Ende Februar für ein Erst- (2018), Zweit- (2019) und Drittrunden-Draftpick (2021) von den Detroit Red Wings gekommen war, und seit dem 2. Mai nicht mehr gespielt hatte, sprang ein und meldete sich prompt mit dem Treffer zum 1:0 zurück. Wohl dem, der so viel Tiefe im Kader hat, um derartige Qualitäten in der Hinterhand zu haben.

"Er hat großartig gespielt, war schnell und hungrig", lobte ihn Trainer Gerard Gallant. "Er hat in den Playoffs bislang nicht oft gespielt, aber er ist ein wichtiger Spieler für uns, wenn er die Möglichkeit bekommt."
Nach seinem erst fünften Playoff-Einsatz in diesem Jahr, gab der 27-Jährige ganz den Teamplayer: "Frustriert war ich nicht, aber natürlich hat es mich getroffen, zuschauen zu müssen, denn ich möchte der Mannschaft helfen. Wir sind alle hier wegen einem Ziel: Wir wollen den Stanley Cup gewinnen und werden alles dafür geben, das zu schaffen." Eine Aussage, die für den großen Teamgeist bei den Knights spricht.
Vegas nicht kleinzukriegen - Wie reagiert Winnipeg?
Die Golden Knights sind bislang nicht kleinzukriegen: Bislang antwortete Vegas auf jede Playoff-Niederlage mit einem Sieg im nächsten Spiel. In dieser Endrunde kam das bereits dreimal vor - zwei Playoff-Spiele in Folge verloren die Knights demnach noch nie. Somit klauten die Knights erneut ein Auswärtsspiel und damit auch das Heimrecht.
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Allerdings: Auch die Jets verloren in diesem Jahr noch keine zwei Playoff-Partien in Folge und müssen nun ebenso in Spiel 3 eine entsprechende Reaktion zeigen. "Du musst diese Niederlagen schnell abhaken. Leben und Tod liegen so eng beieinander: Bei einem Sieg bist du an der Spitze der Welt, nach einer Niederlage sieht es wie das Ende der Welt aus", beschreibt Little die besondere Gefühlslage. "Wir können jetzt einige Dinge verbessern und bereiten uns auf den Roadtrip vor."