Rangers back to basics Game 5

2:2 lautet der Zwischenstand bei zwei der drei Erstrundenserien der Stanley Cup Playoffs, die am Mittwoch auf dem Programm stehen. Die Florida Panthers gegen die Washington Capitals und die Calgary Flames gegen die Dallas Stars genießen wieder Heimrecht, nachdem sie zuletzt auswärts die Serien ausgleichen konnten. Ebenfalls vor heimischer Kulisse treten die New York Rangers gegen die Pittsburgh Penguins an, denen beim Stande von 3:1 noch ein Sieg fehlt, um in die Runde der letzten Acht einzuziehen.
Fünf Aspekte, die es zu beachten gilt:

Zwingend gewinnen und Torwartfrage
Die New York Rangers stehen gewaltig unter Zugzwang. Um sich nicht vorzeitig in die Sommerpause zu verabschieden, müssen sie zwingend im heimischen Madison Square Garden einen Sieg einfahren. Das ist keine leichte Aufgabe für die junge Truppe von Trainer Gerard Gallant, die sich bei den vergangenen zwei Niederlagen jeweils sieben Gegentore von den Pittsburgh Penguins einschenken ließen.
Besonders unliebsame Bekanntschaft mit der Abschlussstärke der Penguins machte New Yorks Schlussmann Igor Shesterkin (90,5 Prozent Fangquote), der in den vergangenen zwei Partien zehn von 32 Schüsse passieren ließ und jeweils vorzeitig seinen Kasten räumen musste, zu Gunsten von Alexandar Georgiev (2 von 31; 93,5 Prozent Fangquote).
Gallant lässt keine Zweifel aufkommen, wer in Spiel 5 von Beginn an im Tor stehen wird. "Shesterkin wird am Mittwochabend wieder einsatzbereit sein, um das nächste Spiel zu gewinnen. Ich habe alles Vertrauen der Welt in ihn", so der Coach.
Immer wieder Crosby
Der Siegeswille von Sidney Crosby ist ungebrochen. Der 34-jährige Teamkapitän der Penguins punktete in allen vier Begegnungen mit den Rangers und sammelte hierbei neun Scorerpunkte (zwei Tore, sieben Assists). Beim jüngsten Sieg war Crosby mit einem Tor und zwei Assists an drei Treffern seines Teams beteiligt und knackte die 200-Punkte-Marke. In 178 Playoff-Partien für die Penguins sind dem dreifachen Stanley Cup Champion 71 Tore und 129 Assists gelungen.

PIT@NYR, Sp2: Crosby zeigt seine Klasse und trifft

Für die Penguins spricht ebenso, dass sie noch nie eine Playoff-Serie verloren haben, bei der sie zuerst auswärts antreten mussten und bei der sie nach vier Spielen mit 3:1 vorne lagen. Dies war der Fall im Conference Finale 2000 sowie in der zweiten Runde 2016 und 2017, jeweils mit Crosby im Kader und dem Gewinn der Meisterschaft am Ende.
Erneut Abwehrbollwerk aufbauen
Die Dallas Stars machen den Calgary Flames das Toreschießen und damit das Erreichen der nächsten Runde richtig schwer. Aufsummiert drei Tore ließen die Texaner in den ersten drei Aufeinandertreffen mit den Flames zu. Bei der 1:4-Heimniederlage am Montag waren es zwar vier Gegentreffer, drei davon fielen jedoch erst in den letzten zwölf Spielminuten, darunter ein verwandelter Penalty und ein Empty Netter.
Dallas' finnischer Verteidiger Jani Hakanpää brachte das Erfolgsrezept, mit dem die Stars Spiel 5 angehen möchten, auf den Punkt: "Die Mannschaft kann aus dem schöpfen, was sie in den ersten drei Spielen gut gemacht hat." Und sie kann sich auf Torwart Jake Oettinger verlassen, der mit einer Fangquote von 96,0 Prozent, einem Gegentorschnitt von 1,53 und einem Shutout aufwarten kann.
Mehr Offensivdrang zeigen
Einen offenen Schlagabtausch gegen die Florida Panthers zu suchen, mag angesichts der Durchschlagskraft derer Offensivabteilung das falsche Rezept für die Washington Capitals sein. Doch etwas mehr Druck als zuletzt auf die nicht so sattelfeste Abwehr der Panthers darf es schon sein. Die Capitals prüften in den knapp 65 Minuten von Spiel 4, das sie mit 2:3 n.V. verloren, 16 Mal Floridas Schlussmann Sergei Bobrovsky.

FLA@WSH, Sp4: Kuznetsov im Breakaway zur Führung

Den Routiniers im Kader der Capitals kann keineswegs mangelnde Einsatzbereitschaft vorgeworfen werden. Mit Alex Ovechkin (ein Tor, vier Assists), T.J. Oshie (drei Tore, ein Assist), Nicklas Backstrom (ein Tor, vier Assists) und Lars Eller (ein Tor, ein Assist) schossen die vier ältesten Stürmer, allesamt in den 1980er-Jahren geboren, annähernd die Hälfte von Washingtons Toren (46,2 Prozent).
Powerplay muss liefern
In der regulären Saison 2021/22 wiesen die Florida Panthers mit einer Erfolgsquote von 24,4 Prozent das fünftbeste Powerplay der Liga aus. Doch in den Stanley Cup Playoffs will es in Überzahl nicht so richtig laufen. In den vier Erstrunden-Matches haben die Panthers gegen die Capitals bei 13 Überzahlsituationen kein einziges Powerplaytor erzielt. Stürmer Sam Reinhart netzte während der regulären Saison 16 Mal im Powerplay ein und teilte sich damit ligaweit den dritten Platz unter den Powerplay-Torschützen. Wann platzt bei ihm der Knoten in den Playoffs?
Washington traf gegen die Panthers fünfmal bei nummerischer Überlegenheit auf dem Eis (29,4 Prozent). Die Special Teams und deren Effektivität dürften noch zum X-Faktor bei der engen Serie werden.