Palat Kane

Die Edmonton Oilers konnten in Spiel 2 und Spiel 3 durch ihre schlagkräftige Offensive dominieren und müssen nun alles daran setzen auch weiterhin gefährlich zu bleiben. Besonders Evander Kane sticht dabei heraus und unterstreicht, dass seine Verpflichtung ein Geniestreich war. Bei den Tampa Bay Lightning gibt John Cooper keine Garantien für einen Erfolg, hat aber einen Plan und ein gutes Gefühl. Für die St. Louis Blues geht es in Spiel 4 darum, trotz massiver Verletzungssorgen den Turnaround zu schaffen.

Fünf Aspekte, die es zu beachten gilt:
Edmontons Tormaschinerie läuft auf Hochtouren
Nach dem Stotterstart in Spiel 1 der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs ist die Torfabrik der Edmonton Oilers nun warmgelaufen. 14 Treffer in zwei Partien und zwei Erfolge mit einer Differenz von sechs Toren, drehten die Serie gegen die Los Angeles Kings zu Gunsten der Oilers. Der Schlüssel zum Erfolg war der Teamgedanke, den Jay Woodcroft nach dem 8:2-Erfolg in der Crypto.com Arena hervorhob. "Ich fühle einen 'esprit de corps'", nutzte er einen französischen Ausdruck. "Die Spieler arbeiten hart füreinander und es macht Spaß dahinter zu stehen."

EDM@LAK, Sp3: Draisaitls 1:0 auf Vorlage von McDavid

Jedes Teilchen der Maschinerie scheint ineinander zu greifen. Connor McDavid bereitet Tore wie am Fließband vor, Leon Draisaitl ist für die Dosenöffner-Tore zu Beginn der Partie verantwortlich und auch in der eigenen Zone stabilisierte Edmonton sich. Mike Smith sorgt mit einer Fangquote von 94,6 Prozent für die nötige Qualität im Tor, so dass es für die Kings am Sonntag (10 p. m. ET; NHL.tv; Mo. 4 Uhr MESZ) eine Herausforderung wird, die einzelnen Oilers-Zahnräder zu stoppen.
Keine Garantien, aber viel Glaube in Tampa Bay
"Wir haben ein Rezept. wir haben einen Plan. Wir waren schon oft in den vergangenen Jahren in dieser Situation", blickte John Cooper auf Spiel 4 der Tampa Bay Lightning gegen die Toronto Maple Leafs voraus. "Ist das eine Garantie, dass wir gewinnen werden? Nein, aber wir wollen immer gut in eine Partie starten."
Genau diesen guten Start verschliefen die Lightning in Spiel 3. "Um ehrlich zu sein, darf man nicht zehn der ersten 40 Minuten auf der Strafbank verbringen. Das hilft einem da draußen nicht", kritisierte Cooper die zu hohe Anzahl an Strafen, die seine Mannschaft genommen hatte.

TOR@TBL, Sp3: Colton trifft in Überzahl unter Latte

Die Erfahrung der Lightning lässt Cooper aber positiv auf Spiel 4 (So. 7 p. m. ET; NHL.tv; Mo. 1 Uhr MESZ) blicken. "Wir haben viele Veteranen und ich erwarte, dass wir zurückkommen. Ich kann nicht garantieren, was passiert, aber wir werden zurückkommen."
Im Hinblick darauf, war aber auch Sheldon Keefe klar, dass sich Toronto noch steigern muss. "Wir können besser spielen und wir müssen besser spielen. Darauf liegt unser Fokus", erklärte der Trainer der Maple Leafs.
Wiedererstarkte Wild und verletzungsgeplagte Blues
"Wir waren nach Spiel 1 von vielen verschiedenen Aspekten unseres Spiels frustriert", gab Dean Evason nach dem Samstags-Training der Minnesota Wild zu. "Wir haben über Unterzahl, Überzahl, fehlende Tore gesprochen." Nebenbei ließ sich die Mannschaft auch von den St. Louis Blues frustrieren und zog zu viele Strafen.
Nach zwei Erfolgen, ist das noch nicht alles vergessen, doch die Wild haben ihre Stärken wiedergefunden und zwei Partien mit vier Toren Differenz gewonnen. "Wir haben viele Scheiben zum Tor gebracht und sind auch dahin gegangen", erklärte Evason.

MIN@STL, Sp3: Zuccarello trifft ins Kreuzeck

Auf der anderen Seite dürfte die Frustration vor Spiel 4 größer sein. Die Blues leiden, nach den Verletzungen von Marco Scandella (Unterkörper), Nick Leddy (Oberkörper in Spiel 1), Robert Bortuzzo (Geblockter Schuss mit dem Gesicht in Spiel 2) und Torey Krug (Unterkörper in Spiel 3) unter einem akuten Mangel an erfahrenen Verteidigern. Die Ausfälle wiegen schwer und schweben wie ein Damoklesschwert über den Siegchancen der Blues am Sonntag (4:30 p. m. ET; NHL.tv; 22:30 Uhr MESZ).
Blocks als Schlüssel für die Bruins
"Wir liegen noch immer hinten, also haben wir noch mit Widrigkeiten zu kämpfen", fasste Bruce Cassidy die Serien-Situation der Boston Bruins zusammen. Nach zwei Niederlagen zum Auftakt der ersten Runde gegen die Carolina Hurricanes, konnten sich die Bruins am Freitag im TD Garden den ersten Erfolg sichern.
Der Schüssel zum Sieg in Spiel 4 liegt in der Einstellung und der Opferbereitschaft jedes einzelnen. Er fühle sich "nicht so schlecht", sagte Derek Forbot, nachdem er in Spiel 3 neun Schüsse geblockt hatte. Forbot machte einen Jugend-Trainer für seine starken Fähigkeiten beim Blocken von Schüssen verantwortlich.
Für Cassidy ist die Rolle eine "wenig ruhmreiche" aber dennoch besonders wichtige im Team. "Man muss bis zu einem gewissen Grad angstfrei sein, wenn man diese Aufgabe übernimmt. Natürlich hat man Schoner, aber der Puck schmerzt dennoch, wenn er bestimmte Stellen trifft. Ich denke die Spieler lernen, das abzuschütteln und wissen, dass es eine Eigenschaft ist, die sie mitbringen, die andere vielleicht nicht haben."
Mit dem Blick auf die dritte Partie (So. 12:30 p. m. ET; NHL.tv; 18:30 Uhr MESZ) ist Cassidy aber klar, dass geblockte Schüsse allein nicht ausreichen werden. "Wir müssen weiter besser werden, um einen Sieg einzufahren. So sehe ich die Sache."
Kane und Edmonton eine Win-Win-Situation
Die Verpflichtung von Evander Kane zahlt sich für die Edmonton Oilers in den Stanley Cup Playoffs richtig aus. Der Angreifer netzte in drei Partien bereits fünfmal ein und legte einen weiteren Treffer vor. In Spiel 3 war er mit einem Hattrick der Matchwinner für die Oilers. "Es ist sein Abschluss", lobte Connor McDavid seinen Reihenkollegen, dem er die Treffer auflegt. "Es scheint so, als ob er immer am richtigen Platz ist und einen Weg findet, die Scheibe einzunetzen."

EDM@LAK, Sp3: Kane erzielt seinen ersten Hattrick

Kane scheint den Los Angeles Kings die Serie besonders unangenehm machen zu wollen. Neben seinen Treffern beeindruckt er auch durch seine Physis. "Er ist hart im Forecheck, er spielt physisch", lobte ihn McDavid weiter.
Kane freut sich, dass er, nach einer harten Zeit zu Beginn der Saison, nun viel zurückgeben kann. Er bedankte sich bei seiner Familie, die ihn unterstützt habe. "Mein Onkel liegt aktuell im Krankenhaus und für ihn wollte ich ein starkes Spiel abliefern", so Kane. "Es ist schön ein neues Kapitel aufzuschlagen und nach vorne zu blicken." Dort wartet bereits Spiel 4 auf Kane und die Oilers.